Moin,
vielleicht eine unqualifizierte Frage von mir? Ich habe aber mal im TV gesehen, dass die Pferde da zu abnormalen Bewegungen gezwungen werden?!
Davon mal abgesehen, kann ich als Laie, überhaupt nichts mit DRESSUR anfangen. Vom Unterhaltungswert kommt das bei mir gleich nach "Solo-Synchronschwimmen" (gibt es wirklich!).
Könnt ihr mich mal aufklären?
LG
Nils
Ist Dressur Tierquälerei?
-
Topic Starterschnagga
- Admin
- Beiträge: 212
- Registriert: Mi 19. Mai 2010, 22:02
- Verein/Stall: TSV Holtum (Geest)
Ist Dressur Tierquälerei?
They sell us our clothes and our cars
They sell us everything from youth to religion
The same time they sell us our wars...
They sell us everything from youth to religion
The same time they sell us our wars...
- Rebecca König
- Moderator
- Beiträge: 249
- Registriert: Sa 22. Mai 2010, 14:40
- Verein/Stall: VFD Verden
- Wohnort: Ahnebergen
Re: Ist Dressur Tierquälerei?
Dressur ist nur Quälerei, wenn man es nicht richtig macht. Und eben das Pferd zwingt, es sollte freiwillig mit lust an der Arbeit mitmachen. Alles andere ist für mich zum Teil auch quälerei. Gerade die, die ihr Pferd nur als Sportgerät sehen und jeden Fehler den Pferd anhängen, gehen nicht gut mit ihren Pferden um.
Liebe Grüße von
Rebecca mit Cooper und Tewje
Rebecca mit Cooper und Tewje
Re: Ist Dressur Tierquälerei?
Ich sage dazu nur: Die Dressur ist FÜR das Pferd da und nicht das Pferd für die Dressur....
Leider wird das im großen Sport heutzutage gerne vergessen
aber nicht nur im Dressursport. Es sind in meinen Augen ALLE Sparten davon betroffen... Es geht halt um Geld, und bei Zeit = Geld bleibt die Ausbildung der Pferde leider auf der Strecke.
Da sich aber kein Richter traut den ganz großen mal zu zeigen was sie verkehrt machen (wo sind da die losgelassenen Pferde?!?) reiten diese sich einen Sch.... zusammen den ich mir persönlcih nicht ansehen mag...

Leider wird das im großen Sport heutzutage gerne vergessen

Da sich aber kein Richter traut den ganz großen mal zu zeigen was sie verkehrt machen (wo sind da die losgelassenen Pferde?!?) reiten diese sich einen Sch.... zusammen den ich mir persönlcih nicht ansehen mag...

Einen Wallach kannst du fragen - einen Hengst sollst du bitten - ABER mit einer Stute MUSST du diskutieren.
-
- Longenreitschüler/in
- Beiträge: 11
- Registriert: Mi 9. Mär 2011, 13:23
- Verein/Stall: ------------------
Re: Ist Dressur Tierquälerei?
Ich bin der gleichen Meinung wie shohayba.Wir sind in einer Zeit angekommen,wo wir nicht mehr auf die Hilfe der Tiere angewiesen sind.Deshalb haben viele den Bezug zum Tier verloren.
Im Reitsport wird immer mehr darauf Rücksicht genommen was das Publikum sehen möchte.Und viele hinterfragen nicht was dort gezeigt wird ,es wird zuhause mit dem eigenem Pferd/Pony kopiert.
Ich bin schon seit längerem am überlegen wo das alles hinführt ,ob die Pferde so überhaupt noch mit uns leben wollen?
Eingesperrt und vorgeführt.
Liebe Grüße
Asja
Im Reitsport wird immer mehr darauf Rücksicht genommen was das Publikum sehen möchte.Und viele hinterfragen nicht was dort gezeigt wird ,es wird zuhause mit dem eigenem Pferd/Pony kopiert.
Ich bin schon seit längerem am überlegen wo das alles hinführt ,ob die Pferde so überhaupt noch mit uns leben wollen?
Eingesperrt und vorgeführt.
Liebe Grüße
Asja
Re: Ist Dressur Tierquälerei?
Das schlimme ist, den meisten Reitern kann man gar keinen Vorwurf machen. Wenn man während seiner ganzen Reiterzeit, also von Beginn an "vorne halten - hinten treiben" beigebracht bekommen hat, und alle anderen es genauso machen, wie soll man dann erkennen, dass es falsch ist?
Erst wer bereit ist zu hinterfragen, aus seinen Mauern auszubrechen und es nicht als gegeben anzunehmen, der wird merken dass es nicht richtig ist.
Aber das passiert bei den meisten doch erst, wenn sie ein Pferd haben was die Späßchen nicht mehr mitmacht. Dann geht entweder das Pferd an neue Besitzer oder der Reiter beginnt die Fehler bei sich zu suchen.
DANN fängt aber das Problem erst richtig an. Finde einen Reitlehrer, der nicht nach Schema F unterrichtet. Das ist so gut wie unmöglich... Der Großteil der Reitlehrer unterrichtet mehr oder weniger gut nach demselben Schema, das aber nicht für jedes Tier passend ist. (Ich sprech da leider aus Erfahrung)
Lg Corinna
Erst wer bereit ist zu hinterfragen, aus seinen Mauern auszubrechen und es nicht als gegeben anzunehmen, der wird merken dass es nicht richtig ist.
Aber das passiert bei den meisten doch erst, wenn sie ein Pferd haben was die Späßchen nicht mehr mitmacht. Dann geht entweder das Pferd an neue Besitzer oder der Reiter beginnt die Fehler bei sich zu suchen.
DANN fängt aber das Problem erst richtig an. Finde einen Reitlehrer, der nicht nach Schema F unterrichtet. Das ist so gut wie unmöglich... Der Großteil der Reitlehrer unterrichtet mehr oder weniger gut nach demselben Schema, das aber nicht für jedes Tier passend ist. (Ich sprech da leider aus Erfahrung)
Lg Corinna
Einen Wallach kannst du fragen - einen Hengst sollst du bitten - ABER mit einer Stute MUSST du diskutieren.
-
- Führzügelklasse
- Beiträge: 45
- Registriert: So 12. Sep 2010, 18:32
- Verein/Stall: RV Thedinghausen
- Wohnort: Thedinghausen
Re: Ist Dressur Tierquälerei?
Hallo zusammen,
das ist ein ganz heikles Thema, ich habe mir schon viele Gedanken dazu gemacht.
Pferde auf der Weide laufen auch sämtliche Lektionen, die in der höheren Dressur gefordert werden. Also, die Anlage zum Wechsel, Piaff, Passage oder zum Travers hat mit Sicherheit jedes Pferd. Am einfachsten ist das zu beobachten, wenn ein fremdes Pferd in eine neue Herde kommt und erst einmal viel Imponiergehabe und Bewegung zu sehen ist. Es den Pferden beizubringen, ist die Kunst. Den natürlichen Ausdruck zu behalten, Motivation und Spaß an der Sache zu haben, ist weiß Gott nicht jedem gegeben. Leider werden auch die Reiter auf den Turnieren immer noch belohnt, die sicher nicht nach den klassischen Richtlinien ausbilden. Es gibt viele grauselige Hilfsmittel und viele unbeherrschte, undisziplinierte Reiter. Auch wird nicht jedes Pferd alles lernen. Das muss man auch akzeptieren. Es geht wie meistens um viel Geld. Pferde, die 3jährig vorsichtig angeritten werden, dann den Sommer noch auf der Weide verbringen dürfen und erst 4jährig "an die Arbeit" kommen, kosten Geld, Zeit und Geduld. Das haben die meisten Menschen heute nicht mehr. Es ist also nicht so, dass die Dressur die eigentliche Tierquälerei darstellt, sondern es sind eher die Menschen, die aus eigentlich niedrigen Beweggründen ein Pferd nicht korrekt und sinnvoll ausbilden. Im alten Trakehnen galt gar ein 6jähriger noch als "Remonte". Heute wird man schräg angesehen, wenn man der Meinung ist, dass ein 4jähriger noch täglichen Weidegang braucht und es nicht nötig ist, ihn jeden Tag zu reiten oder ihn schon durch Jungpferdeprüfungen zu jagen. Ach ja, ich liebe die Käuferfrage bei 3 oder 4jährigen Pferden: "Was kann er denn schon?"
Ich war schon oft versucht zu antworten: "Garantiert fressen und kacken"
Sinnvoll ausgebildete Pferde brauchen Zeit und ein gutes Management. Dann ist Dressur eine Freude und keine Tierquälerei.
Gruß von Dotti
das ist ein ganz heikles Thema, ich habe mir schon viele Gedanken dazu gemacht.
Pferde auf der Weide laufen auch sämtliche Lektionen, die in der höheren Dressur gefordert werden. Also, die Anlage zum Wechsel, Piaff, Passage oder zum Travers hat mit Sicherheit jedes Pferd. Am einfachsten ist das zu beobachten, wenn ein fremdes Pferd in eine neue Herde kommt und erst einmal viel Imponiergehabe und Bewegung zu sehen ist. Es den Pferden beizubringen, ist die Kunst. Den natürlichen Ausdruck zu behalten, Motivation und Spaß an der Sache zu haben, ist weiß Gott nicht jedem gegeben. Leider werden auch die Reiter auf den Turnieren immer noch belohnt, die sicher nicht nach den klassischen Richtlinien ausbilden. Es gibt viele grauselige Hilfsmittel und viele unbeherrschte, undisziplinierte Reiter. Auch wird nicht jedes Pferd alles lernen. Das muss man auch akzeptieren. Es geht wie meistens um viel Geld. Pferde, die 3jährig vorsichtig angeritten werden, dann den Sommer noch auf der Weide verbringen dürfen und erst 4jährig "an die Arbeit" kommen, kosten Geld, Zeit und Geduld. Das haben die meisten Menschen heute nicht mehr. Es ist also nicht so, dass die Dressur die eigentliche Tierquälerei darstellt, sondern es sind eher die Menschen, die aus eigentlich niedrigen Beweggründen ein Pferd nicht korrekt und sinnvoll ausbilden. Im alten Trakehnen galt gar ein 6jähriger noch als "Remonte". Heute wird man schräg angesehen, wenn man der Meinung ist, dass ein 4jähriger noch täglichen Weidegang braucht und es nicht nötig ist, ihn jeden Tag zu reiten oder ihn schon durch Jungpferdeprüfungen zu jagen. Ach ja, ich liebe die Käuferfrage bei 3 oder 4jährigen Pferden: "Was kann er denn schon?"
Ich war schon oft versucht zu antworten: "Garantiert fressen und kacken"

Sinnvoll ausgebildete Pferde brauchen Zeit und ein gutes Management. Dann ist Dressur eine Freude und keine Tierquälerei.
Gruß von Dotti
- Nancy03
- Themen-Moderatoren
- Beiträge: 110
- Registriert: So 15. Mai 2011, 22:36
- Verein/Stall: RV Aller Weser
- Wohnort: Verden
Re: Ist Dressur Tierquälerei?
guter Ansatz, den Spruch muss ich mir merkenDotti hat geschrieben:Heute wird man schräg angesehen, wenn man der Meinung ist, dass ein 4jähriger noch täglichen Weidegang braucht und es nicht nötig ist, ihn jeden Tag zu reiten oder ihn schon durch Jungpferdeprüfungen zu jagen. Ach ja, ich liebe die Käuferfrage bei 3 oder 4jährigen Pferden: "Was kann er denn schon?"
Ich war schon oft versucht zu antworten: "Garantiert fressen und kacken"![]()

ich habe mir letztes Jahr von einem Besitzer eines 3jährigen, (zu dem Zeitpunkt noch nicht angeritten), anhören müssen, das Pferd bräuchte nicht auf die Weide, wäre ja schliesslich ein Turnierpferd


ansonsten sehe ich es auch so, dass Dressurarbeit für das Pferd ist und nicht dagegen